Wie viel sehr engagierte Mitmenschen und Fachleute zusammen er-Landschaft am Südende der Klosteranlage. In den vergangenen Jahren wurde reichen können, dies zeigt sich beim historischen Wiederaufbau des hier intensiv gearbeitet. Es wurde gerodet, was nicht historisch dort belegt war, Klostergartens Haydau in der Gemeinde Morschen. Was unter Obhut es wurde gepflanzt, was bereits bei der Entstehung unter Landgraf Moritz von der hessischen Denkmalpflege in diesem Sommer dort fertiggestellt 1606 bis 1619 dort zu finden war oder was durch die spätere Umgestaltung wurde, ist ein großartiges Kleinod, das den Betrachter in das 17. Jahr-von Landgraf Karl dort mit einfloss. Unter der Leitung der Kasseler Landschafts-hundert entführt. Lustwandeln und die Seele baumeln lassen als Prinzip des Lustgartens von Landgraf Moritz.
300 Jahre und mehr – etwa diesen Zeitraum galt es von dem 1990 gegründeten Förderverein zurückzudenken und den Garten des ehemaligen Zisterzienserklosters wieder in eine lustvoll zu begehende Grünanlage zu verwandeln. Dabei haben die mittlerweile mehr als 300 Mitglieder hohe Ziele. Dazu gehören Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, Denkmalschutz und Denkmalpflege und auch die Heimatpflege und Heimatkunde. Das Resultat hieraus zeigt sich – neben dem Kloster selbst – in der nun wieder blühenden Landschaft am Südende der Klosteranlage. In den vergangenen Jahren wurde hier intensiv gearbeitet. Es wurde gerodet, was nicht historisch dort belegt war, es wurde gepflanzt, was bereits bei der Entstehung unter Landgraf Moritz von 1606 bis 1619 dort zu finden war oder was durch die spätere Umgestaltung von Landgraf Karl dort mit einfloss. Unter der Leitung der Kasseler Landschaftsarchitektin Regina Riedel und mithilfe der Rosenfreunde des Klosters wurden passende Pflanzen ausgesucht und in die Anlage eingebettet. Und weil die Rose das Symbol der Liebe und des Lebens ist, pflanzen auch frisch Vermählte gerne einen Stock im Klostergarten. Die historischen Obstbäume genießen ebenfalls besondere Zuwendung. Hierzu wurden Gen-Datenbanken in ganz Europa durchforstet, um bei Neupflanzungen so nah am Original wie irgend möglich zu sein. Wer eine Patenschaft für einen Baum übernimmt, der macht sich um den Erhalt ebenso verdient, wie es auch die Kommune Niederkaufungen, die Baumschule Pflanzlust sowie die vielen Spender und Helfer taten und weiter tun werden.
Fruchtterrassen im Küchengarten – Im Sommer 2015 fand die Wiederherstellung der Gartenanlage ihren Abschluss mit der Sanierung der südlichen Gartenmauer. Die langgestreckte Mauer stammt aus der Zeit um 1695. In ihr waren kleine Nischen und Ausbuchtungen eingelassen, die vermutlich von Statuen geziert wurden. Die alten Formen wurde mit schützendem und schmückendem Kalkputz wieder sichtbar gemacht.
Besonderes Merkmal der Mauer ist eine markante runde Aussichtsöffnung nach Süden ins Fuldtal. Heute schaut man von dort aus auf den neu angelegten Küchengarten mit seinen Fruchtterrassen und Streuobstwiesen mit Hühnern. Hier werden Gemüse und Kräuter angebaut, die auf den Tellern des Hotels serviert werden. Im Rahmen eines sozialen Projektes sind im Küchengarten acht Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen geschaffen worden.
Moritz und Karl – Beide Landgrafen legten den Grundstein dafür, dass sich der Klostergarten seit dem Jahr 2009 in der Liste des European Garden Heritage Networks* befindet. Vom Garten des 1235 gegründeten und 1527 aufgelösten Zisterzienserinnenklosters ist nichts mehr erhalten. Hingegen lässt sich die nach Anweisungen des Landgrafen Moritz von 1616 bis 1619 vorgenommene Aufteilung in einen Lustgarten und zwei Baumgärten sowie den östlichen »Vorhof« noch nachvollziehen.
Im Rahmen der Umbaumaßnahmen entstand im Innenhof ein »lust gartlin« mit einem »Ziehe brunnen« in der Mitte, »das man daß waßer darauß zum behufs des Lustgartens zihen muge.« Weiterhin ordnete der Fürst an, dass der Bereich »in eine zihrliche form zu underschidtlichen betten, nach der garten Kunst abgetheilet undt mitt aller handt frembdten gewachsen, stauden undt blumen wergk besetzet werden« sollte. Als Landgraf Moritz die noch heute bestehende Sommerlinde pflanzte, blickte er in einen dreigeteilten Garten: einen nördlichen Teil mit Bäumen, das Zentrum im Süden sowie in den Innenhof.
Entscheidend erweitert wurde das Areal von 1696 bis 1699 unter Landgraf Karl. In dieser Zeit wurden die barocken Terrassierungen eingefügt und es fanden sich schließlich Elemente wieder, die man ähnlich auch im Bergpark Wilhelmshöhe findet: Tuffstein-Grotten, Bassins und die barocken Blickachsen. Die vor der Orangerie stehende Pyramideneiche ist noch heute ein besonderer Blickfang. Sie geht mutmaßlich auf die ursprüngliche Pflanzung Anfang des 17. Jahrhunderts zurück und verleiht dem Klostergarten an dieser Stelle einen herausragend würdevollen Charakter. Aber auch jede einzelne Pflanze wie ausgesuchte Heilkräuter oder Weinreben sind wesentlich für das Gesamtensemble. Ein Garten, der einen Besuch unbedingt wert ist – lediglich eine knappe Autostunde südlich von Kassel finden Sie ihn in Altmorschen an der Fulda.
*Das Europäische Gartennetzwerk – European Garden Heritage Network (EGHN)
– wurde 2003 als europäisches Gemeinschaftsprojekt gegründet und ist mit über 150 Gärten in 5 europäischen Ländern konkurrenzlos.